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WER HAT ES ERFUNDEN?

Der Zwergtintenfisch mit eingebauter Lampe

Der Zwergtintenfisch mit eingebauter Lampe

DER Zwergtintenfisch Euprymna scolopes ist ein kleiner Jäger, der nachts in den Küstengewässern vor Hawaii unterwegs ist. Er schaltet sein Licht ein und ist nicht mehr zu sehen. An der Wasseroberfläche verschmilzt er optisch mit dem Licht von Mond und Sternen. Sein Geheimnis: Er hat lichterzeugende Bakterien als Partner. Und diese Symbiose hat wahrscheinlich auch für den Menschen eine Überraschung parat. Dabei geht es um unsere Gesundheit.

Einige Details: Im klaren Wasser vor Hawaii könnten Fressfeinde, die von unten angeschwommen kommen, die Konturen des Zwergtintenfischs gegen das nächtliche Licht leicht ausmachen. Doch seine Bauchseite strahlt ein Licht aus, das in Helligkeit und Wellenlänge das Licht des Mondes und der Sterne imitiert. Damit verschwindet er völlig — keine Umrisse, kein Schatten. Diese Hightech-Tarnbeleuchtung verdankt er biolumineszenten Bakterien, die in seinem Leuchtorgan wohnen und genau das richtige Licht erzeugen.

Diese Bakterien spielen offensichtlich eine Rolle bei dem Schlaf-Wach-Rhythmus des Zwergtintenfischs. Wissenschaftler interessieren sich dafür, weil dieser Rhythmus wohl nicht nur bei Zwergtintenfischen von Bakterien beeinflusst wird. So haben bei Säugetieren Bakterien im Verdauungstrakt Einfluss auf die innere Uhr. Wird die innere Uhr des Menschen gestört, trägt das womöglich zu Depressionen, Diabetes, Fettleibigkeit und Schlafstörungen bei. Eine genauere Untersuchung des kleinen, schwimmenden Lampions dürfte also auch mehr Aufschluss über die Körperfunktionen des Menschen liefern.

Was soll man glauben? Steckt hinter dem Leuchtorgan des Zwergtintenfischs aus Hawaii die Evolution oder ein Designer?