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Zahnfleischerkrankungen: Wer ist gefährdet?

Zahnfleischerkrankungen: Wer ist gefährdet?

WELTWEIT sind sie eine der häufigsten Erkrankungen im Mundbereich. Typischerweise werden im Anfangsstadium die Symptome jedoch kaum erkannt. Das macht die Krankheit so gefährlich. Laut einer Fachzeitschrift (International Dental Journal) gehören Zahnfleischerkrankungen zu den Munderkrankungen, die „ein ernstes Problem für die Volksgesundheit“ darstellen. Es wird hinzugefügt: „Die Folgen in Form von Schmerzen, Funktionsstörungen und verminderter Lebensqualität sind für den Einzelnen und sein Umfeld erheblich.“ Wer sich mit diesem Thema befasst, kann sein Risiko senken.

Einige Fakten

Bei der Erkrankung gibt es unterschiedliche Stadien. Im Anfangsstadium spricht man von einer Gingivitis oder Zahnfleischentzündung. Ein Anzeichen dafür kann Zahnfleischbluten sein, das beim Zähneputzen, Verwenden von Zahnseide, bei einer Zahnfleischuntersuchung oder auch ohne ersichtlichen Grund auftreten kann.

Das Folgestadium nennt man Parodontitis. Dabei wird der Zahnhalteapparat durch Knochenabbau und Gewebeschäden zerstört. Allerdings treten die Beschwerden oft erst später auf. Einige Anzeichen für Parodontitis können sein: Zahnfleischbluten, Mundgeruch, Zahnfleischtaschen, lockere Zähne, Lückenbildung und Zahnfleischrückgang, der die Zähne länger aussehen lässt.

Ursachen und ihre Auswirkungen

Das Risiko einer Zahnfleischerkrankung wird durch mehrere Faktoren erhöht. Zahnbelag (Plaque), ein bakterieller Biofilm, der sich immer wieder auf den Zähnen bildet, ist die häufigste Ursache. Wird er nicht entfernt, können die Bakterien eine Schwellung des Zahnfleisches verursachen. Schreitet dieser Prozess fort, beginnt sich das Zahnfleisch von den Zähnen zu lösen und die Bakterien können sich bis unter den Zahnfleischrand ausbreiten. Sind sie erst einmal so weit vorgedrungen, greift die Entzündung auf den Kieferknochen  und das Gewebe über. Zahnbelag, der sich über oder unter dem Zahnfleischrand befindet, kann verhärten und zu Zahnstein werden. Auch auf diesem siedeln sich Bakterien an. Weil er hart ist und fest haftet, kann man ihn nicht so leicht entfernen wie Zahnbelag. Dadurch können die Bakterien dem Zahnfleisch weiter schaden.

Es gibt aber noch andere Faktoren, die zu der Erkrankung führen können. Dazu gehören zum Beispiel mangelnde Mundhygiene, Virusinfektionen, Stress, nicht eingestellte Diabetes, immununterdrückende Medikamente, Alkoholmissbrauch, Nikotinkonsum, aber auch hormonelle Veränderungen aufgrund einer Schwangerschaft.

Die Krankheit kann noch andere Auswirkungen haben. Durch Schmerzen im Mund oder Zahnverlust wird die Kaufähigkeit eingeschränkt und man hat weniger Freude am Essen. Auch die Aussprache und das Erscheinungsbild können leiden. Wie Forschungsergebnisse außerdem zeigen, wirkt sich die Mundgesundheit maßgeblich auf die allgemeine Gesundheit aus.

Diagnose und Behandlung

Woher weiß man, dass man eine Zahnfleischerkrankung hat? Vielleicht hat man das eine oder andere beschriebene Anzeichen bereits festgestellt. Dann wäre es gut, sein Zahnfleisch untersuchen zu lassen.

Ist eine Zahnfleischerkrankung heilbar? Im Anfangsstadium möglicherweise. Ist jedoch schon eine Parodontitis entstanden, geht es darum, den Prozess aufzuhalten, damit Knochen und Gewebe nicht weiter geschädigt werden. Dazu werden Zahnbelag und Zahnstein oberhalb und unterhalb vom Zahnfleischrand mit speziellen Instrumenten entfernt.

Was, wenn man keine professionelle Zahnreinigung durchführen lassen kann? Der Schlüssel, um das Risiko dieser schleichenden und potenziell zerstörerischen Krankheit so gering wie möglich zu halten, ist Vorbeugung. Regelmäßige und richtige Pflege ist dafür das beste Mittel.